Im Februar 1999 fiel mir mein heutiger M5 E34 in die Hände.
Sein Besitzer spendierte ihm noch einen neuen Motor aus den Hallen der M GmbH.
Danach brauchte er einen Tapetenwechsel. 9 Jahre sollten genug sein.
Mir gefiel dieses Auto. Besonders der ruppige laute Motor und die harte Kupplung hatten es mir angetan. Nix für Weicheier. Die Kupplung im Stau ……….
Die Eifel ist mein großer Spielplatz. Meine Großeltern lebten dort.
Mein Vater fuhr an den Wochenenden seine Nürburgringrunden in seinem Capri RS 2600.
Ich war immer dabei. Diese Zeit hat mich geprägt. Der Ring ist für mich der Ausgleich zum stressigen Job. Ich steige in eins meiner Autos und die Entspannung setzt ein.
Mein Vater starb im Januar 2007. Seither erinnert mich jede Runde an die Fahrten mit ihm und seinem Capri. 6 Zylinder 150 PS waren in den Siebzigern ganz nett aufregend für mich.
Für den Ring habe ich mir das „Dickschiff“ fit gemacht.
Seine Basis ist zwar sehr gut, aber in den 9 Jahren die er alt war, hatte sich in der Fahrwerkstechnik einiges getan. So wich das gute Schnitzer Fahrwerk einem KW Gewindefahrwerk Variante 2.
Seinerzeit entwickelte KW für einen guten Kunden extra ein Fahrwerk für den M5 E34. Mein Fahrwerk wurde als Nummer 2 ausgeliefert.
Mit ihm konnte ich das Auto perfekt für meinen Fahrstiel auf dem Ring ausbalancieren, wobei ebenfalls geänderte Domlager eingebaut wurden.
Die Vorderachse bekam damit einen negativen Sturz von minus 2 Grad.
Somit hatte das Schieben über die Vorderachse ein Ende.
Eine 4 Kolben Bremsanlage, Bremssättel hinten vom 850 CSI und die Stahlflexleitungen runden das Paket ab. Ein verstellbarer Stabi Kit. reduziert die Seitenneigung merklich.
Bei Kilometerstand 10.000 habe ich dann, bei der M GmbH, den Motor Leistungssteigern lassen. Die Änderungen aufzuzählen spare ich mir jetzt.
Der Aufwand hat sich für mich und M gelohnt. 362 PS bei 7200 U/min machen auch heute, mit abgespeckten 1560 kg, viel Spaß.
Mein Dickschiff ist in den letzten Jahren ein sehr zuverlässiger Partner gewesen.
Keine Pannen auf der Rennstrecke oder im fernen Ausland zeichnen den Dicken aus.
Im Jahr 2005 habe ich ein paar Alterserscheinungen beseitigt.
In dem Oldtimermagazin „Motor Klassik“ 08/2007 ist ein Bericht über ihn und seine Schwachstellen. Meiner hatte zwar nicht alle dort aufgeführten „Mängel“, aber einen kleinen Teil.
Der Motor war und ist super. Das Warmfahren und der perfekte Service haben sich gelohnt.
Die 125.000 km Bleifuß auf dem Ring und der BAB konnten ihm nichts anhaben.
Zu renovieren war nicht viel:
Die Wasser - und Klimakühler mussten wegen eines Fremdkörpers raus.
Auf der Nordschleife durchschlug ein Kohlefaserteil beide Kühler.
Deshalb hat die Niere jetzt ein Gitter. Ich hoffe das Ding hält auch im Falle eines Falles.
In der Lima waren die Kohlen und die Plastikisolierungen hin.
Bei BMW bekommt man(n) ja alle Teile einzeln. Die Klimaautomatik brauchte ein neues „Reglerschwert“.
Die Karosse zeigte hinter dem Tankdeckel Kantenrost. Die vorderen Kotflügel waren im unteren Bereich der Plastikschweller verrostet. Dort sammelt sich trotz Innenradkasten der Mist der Straßen. Mittlerweile reinige ich sie nach jeder Saison.
Die Plastikleisten an den unteren Türkanten und die Türen waren in Ordnung. Dort gammeln viele E34 mit den Jahren. Ich habe sie trotzdem gegen neue Leisten getauscht.
Ein weiterer Schwachpunkt ist der rechte hintere Pralldämpfer.
Der Dreck vom Hinterrad sammelt sich in der Heckschürze und bleibt am Pralldämpfer hängen. Den habe ich schon vor 7 Jahren ausgetauscht. Einen 5 Liter Eimer Mist haben ich aus der Ecke geholt. Durch diese Fangopackung aus Salz und Sand sah er übel aus.
Die Kunststoffeinsätze im Radlauf sind dagegen wirkungslos.
Gummis altern mit den Jahren. Bei scharfer Fahrweise wird der Effekt stark beschleunigt.
Beide Achsen und Auspuff erhielten neue Exemplare oder wurden gegen
Powerflexbuchsen getauscht. Die Knochen der Hinterachse waren verschlissen. Ebenso Motorgummilager, Getriebegummilager und die Hardyscheibe.
Die Hohlräume wurden kontrolliert und mit Hohlraumfett geflutet. Radkästen und Unterboden gereinigt und anschließend mit Wachs besprüht.
Die nach gearbeiteten Blechteilen wurden nur teillackiert. Apropos Blech, die Abgasanlage ist nach 17 Jahren immer noch die Erste.
Danach gab es nur ein paar kosmetische Arbeiten. Eine neue Lackierung kam für mich nicht in Frage. Überrestaurierte Autos mag ich nicht. Ich habe auch genug Macken, die gestehe ich auch meinen Autos zu.
Die nicht lackierten Plastikteile habe ich diamantschwarz lackiert. Ebenso die Tropfenspiegel, die ich montieren musste, um meinen Fuhrpark in meine Halle zu bekommen.
So kann man diese Plastik-Teile besser pflegen. Sollte er 30 werden, rüste ich ihn in den Originalzustand zurück.
Die Originalteile liegen verpackt im Regal. Einige davon habe ich mir sogar neu gekauft.
Dieses Auto wieder zu verkaufen stand für mich nie auf dem Plan.
Er wurde im Vergleich zu den heutigen M`s in geringen Stückzahlen gebaut. Insgesamt wurden 12.254 Einheiten gebaut, darunter 891 touring -Modelle und 265 Bausatz – Produktionen im Werk Südafrika.
Viele M5 dieser Baureihe gibt es im öffentlichen Straßenverkehr nicht mehr.
Die Zulassungszahlen sinken jedes Jahr weiter.......